Die Bienenhaltung
Bienen als Bestäuber: Den wirtschaftlich größten Wert schaffen die Honigbienen durch die Bestäubung von Kultur- und Wildpflanzen – etwa das 10-fache der Honigproduktion! Landwirtschaftlicher Ernteertrag und -qualität stehen in direkten Bezug zur Bienendichte; gerade in großflächigen Kulturen, weil dort die Honigbienen zu den Pflanzen gebracht werden können. Die kleinen flächig verteilten Bienenstände der Imker sorgen – mit den Hummeln und den Solitärbienen – für ein Netzwerk an blühender und fruchtender Landschaft.
Bienenvölker betreuen: Imker werden ist nicht schwer; „ Imker sein “ bedeutet eine Beschäftigung in und mit der Natur. Deshalb muss man sich in der Natur wohl fühlen und keine Angst vor krabbelnden Tieren haben. Die Arbeit an den Bienenvölkern muss mit Ruhe und Bedacht geschehen. Die Bienen spüren den Stress des Imkers und handeln dementsprechend. Eine Grundschulung und das Mitlernen bei einem Imker erleichtern den Einstieg; jedoch sind die eigenen Erfahrungen die wertvollsten. Der Imker lernt nie aus, da jedes Jahr in der Bienenhaltung anders abläuft. Die Honigbiene lebt in und von der Natur und so muss der Imker nicht nur das Handwerk der Völkerbetreuung erlernen. Die spezielle Biologie, Wetterlage und Umfeld müssen berücksichtigt werden. Im Gegensatz zu anderen Freizeitbeschäftigungen kann die Imkerei auch finanzielle Erträge bringen.
Die Imkerei
Bienenvolk: Eine Königin, hunderte Drohnen und unzählige Arbeiterinnen bilden ein Ganzes. Einzeln können sie nicht überleben; gemeinsam sind sie stark. Für den Imker ist es angenehm, wenn die Bienen sanft und wabenstetig sind.
Magazin: Die Wohnung der Bienen. Stapelbare Zargen, ein Bodenbrett und ein Dach bilden den Schutz der Bienen vor Nässe und Wind.
Rähmchen: Wachsplatten mit dem Zellmuster in einem stabilen Rahmen. Die Bienen bauen darauf ihre Zellen für die Aufzucht der Bienen und die Lagerung von Honig und Pollen.
Werkzeuge: Stockmeißel, Abkehrbeserl und Smoker sind die wichtigsten Hilfsmittel des Imkers für das Arbeiten an den Bienenvölkern.
Schleuder: Für die Gewinnung des Honigs aus den Waben. Durch die Fliehkraft wird der Honig aus den Waben geschleudert. Nach dem Aus-sieben der Wachsteilchen kann der Honig dann für die KonsumentInnen abgefüllt werden.
Aufstellungsplatz: Ein Garten mit etwas Abstand zum Nachbarn; ein windgeschützter Platz in Wiesen und Wäldern; Nahe von nektarspendenden Pflanzen und einer Wasserstelle.
Die Produkte
Honig: Von unzähligen Sammelflügen bringen die Bienen den Nektar der Blütenpflanzen in ihren Stock und verarbeiten diesen mit bieneneigenen Fermenten zu köstlichem Honig. Der Imker gewinnt den Honig ohne Bestandteile dazuzugeben oder wegzunehmen und kann damit ein wertvolles Naturprodukt anbieten. Je nach Trachtlage und Jahreszeit schmeckt der Honig anders.
Wachs: Als Baustoff für ihre Waben erzeugen die Bienen mit Hilfe ihrer Wachsdrüsen das Bienenwachs. Den Überschuss an Wachs verarbeitet der Imker zu Kerzen und auch als Bestandteil von Salben und Holzschutz.
Propolis: Das Harz der Baumknospen wird von den Bienen gesammelt, um damit ihre Wohnung abzudichten und auszukleiden. Für den Menschen bietet der Imker wegen der anti-bakteriellen Wirkung die Propolis in Salben oder in Alkohol aufgelöst an.
Pollen: Der Blütenstaub der Pflanzen wird von Bienen als Eiweißquelle für ihren Nachwuchs gesammelt. Die bunten Pollenkörner stellen für den Menschen ein wichtiges Nahrungsergänzungsmittel dar.
Met: Unterschiedliche Honigsorten als Grundstoff für die alkoholische Gärung sowie die Zugabe von Gewürzen ergeben eine breite Palette an wohlschmeckenden Honigweinen.